In einem Eisenbahnabteil sitzen ein Preuße ein Bayer, sowie Frau Zachelmeier mit ihrer achtzehnjährigen, reizenden Tochter. Der Preuße knüpft bald ein Gespräch an: ?<N reizender Tag heute, nich wa? Herrlich, wa? Wundervoll. Und ne reizende Tochter haben se, gnädige Frau, wirklich reizend." Er redet und redet. Der Bayer ärgert sich. Erstens, weil ihm die Tochter selber gut gefällt, und zweitens, weil der Nebenbuhler ein Preuße ist. Auf einmal wird es dunkel, der Zug ist in einen Tunnel eingefahren. Es ist ganz still; nichts ist zu sehen. Da - ganz deutlich - hört man das unverkennbare Schmatzen eines Kußes. Gleich darauf folgt ? ebenso unverkennbar ? das schallende Geräusch einer Ohrfeige. Der Zug fährt aus dem Tunnel, es wird wieder hell im Abteil, und die vier sehen sich verstohlen von der Seite an. Denkt die Mutter: "Wer hat dös denkt. So a Falott, der Preuß. Gut, daß ihm das Reserl gleich oane runter g'haut hat, als er ihr a Busserl geben hat". Die Tochter denkt: "Na so was. Wer von den beiden hat denn do meiner Mutter a Busserl geben? " Der Preuße denkt: "Dieser Sau-Bayer. Hat er doch dem Mädchen einen Kuß gegeben und ich mußte büßen, mir haben sie eine runtergehauen." Der Bayer denkt: "Dös hat hing'haut. Zuerst hab i a Busserl markiert und dann hob i dem Preußen eine g'schmiert."
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